Vorträge & sonstige Veranstaltungen

Vorträge

Der Fall Giorgione - Dr. Bernhard Aikema

Dienstag, 14. Mai 2024 um 18.00 Uhr
Online


Vortragender: Dr. Bernhard Aikema

Giorgione da Castelfranco gilt als einer der bedeutendsten Maler der Renaissance. Mit seinen (wenigen) Bildern, wie der sogenannten "Tempesta", hat er der Kunst entscheidende neue Impulse gegeben, nicht nur in Venedig, sondern in ganz Europa. Diese herkömmliche kunstgeschichtliche Darstellung wirft die Frage auf: Ist sie wirklich zutreffend? Es existieren kaum Dokumente über den Maler und keines seiner Bilder ist zweifelsfrei als Autograf Castelfrancos gesichert. In der europäischen Kunst gibt es kaum weitere Beispiele einer derartig eklatanten Diskrepanz zwischen "Fakten“ und "Ruhm“. Im Vortrag wurde dargelegt, dass die kunsthistorische Figur , "Giorgione" im Grunde eine Konstruktion ist, die aus bestimmten historischen Gründen benötigt wurde. Abschließend wurde kurz erläutert, wie u.a. die "Tempesta“ und "Die drei Philosophen" an die humanistische "Diskussionskultur" der Zeit appellieren. Die Zuschreibung dieser Bilder ist dabei von untergeordnetem Interesse; vielmehr zählt die semantische und kulturelle Bedeutung dieser Kunstwerke, deren  "Einfluss" auf spätere Kunstentwicklungen allerdings sehr gering ist.

Prof. Dr. Bernard Aikema promovierte 1986 mit einer Arbeit über Pietro della Vecchia und das Erbe der Renaissance in Venedig. Er lehrte an der Universität Nijmegen, war ab 1996 Professor für italienische Kunstgeschichte an der Universität Leuven und hatte Gastprofessuren in Princeton, Harvard und Paris inne. Von 2002 - 2019 war er Professor an der Universität Verona. Seine Forschung konzentriert sich auf die venezianische Kunst vom 15. bis zum 18. Jh., die Geschichte der Zeichnung sowie die künstlerischen und kulturellen Beziehungen zwischen europäischen Ländern und Regionen in der Renaissance. 

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Bild: La Tempesta, Giorgione, um 1503-09,  Leinwand, 82 x 73 cm , Public domain, via Wikimedia Commons.

Aus dem Falschen das Richtige lernen. Die Fälschungs-Studiensammlung HeFäStuS an der Universität Heidelberg - Dr. Henry Keazor

Dienstag, 09. April 2024 um 18.00 Uhr
Unipark Nonntal, 2. Stock, SR 2.205


Vortragender: Prof. Dr. Henry Keazor (Universität Heidelberg)

Immer wieder erschüttern spektakuläre Fälschungsskandale die Öffentlichkeit. Und obwohl Fälschungen die Kunst seit deren Anfängen begleiten, hat sich die Kunstgeschichte bislang kaum damit auseinandergesetzt. Dies beginnt sich nun langsam zu ändern. Ein Teil der entsprechenden Initiativen ist die 2021 erfolgte Gründung der "Heidelberger Fälschungs-Studien-Sammlung" (= HeFäStuS) an der Universität Heidelberg. In einer einzigartigen Kooperation des Instituts für Europäische Kunstgeschichte stellen Landeskriminalämter HeFäStuS Fälschungen aus ihren Asservatenkammern als Dauerleihgaben für die Lehre zur Verfügung. Der Vortrag gab Einblicke in den Bestand der Sammlung und die Arbeit der Studierenden damit. 

Prof. Dr. Henry Keazor ist Professor für Neuere und Neueste Kunstgeschichte am Institut für Europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg. Er studierte Kunstgeschichte, Germanistik, Musikwissenschaft und Philosophie an der Universität Heidelberg und der Sorbonne Paris. Seine Forschungen umfassen französische und italienische Barockmalerei, zeitgenössische Architektur, das Phänomen der Kunstfälschung sowie Musikvideos.

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Bild: Künstliche Intelligenz: The Next Rembrandt 3D-Druck, farbbasierte UV-Tinte auf Kunststoff-Bildträger, 70,2 x 55 cm | Amsterdam, Wunderman Thompson, 2016.

Skandalöse oder skandalisierte Körper - Anmerkungen zu Fat Studies, Kunst und den Maskeraden von Iiu Susiraja - Dr. Anja Herrmann

Dienstag, 12. März 2024 um 18.00
Unipark Nonntal, 2. Stock, SR 2.205

Vortragende: Dr. Anja Herrmann
(Universität Bielefeld)

In ihrem Vortrag mit dem Titel "Skandalöse oder skandalisierte Körper - Anmerkungen zu Fat Studies, Kunst und den Maskeraden von liu Susiraja" ging es um die Selbstinszenierungen der finnischen Fotografin liu Susiraja. Die Fotografien beschrieb sie als Maskeraden, die jedoch mit Blick auf die Körperlichkeit der Künstlerin weniger einem Masken-Spiel, wie etwa bei Cindy Sherman als anderen Parametern folgt. Dicksein verortet Herrmann im Kontext der Fat Studies und skizzierte Diskurse, die sowohl Fatness, Kunst als auch ihre Beziehung problematisieren. 

Nach Stationen am ZKM // Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe, an der Universität der Künste Berlin, Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, Carl-von-Ossietzky-Universität als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Verwaltungsprofessorin an der Hochschule Hannover arbeitet Dr. Anja Herrmann seit Januar 2023 in der Bild- und Kunstgeschichte der Universität Bielefeld. Sie war Redakteurin bei FKW // Zeitschrift für Geschlechterforschung und visuelle Kultur und Mitglied im DFG-geförderten Nachwuchswissenschaftler*innen-Netzwerk "Fat Studies in Deutschland. Doing, Be- coming, and Being Fat". 2020 kuratierte sie im Rahmen des Europäischen Monats für Fotografie für die GEDOK Berlin die Ausstellung Nicht ins Namenlose versinken (Ida Dehmel) - Ver_Antworten. 


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Bild: Schematischer Aufbau der menschlichen Haut, by Vecteezy  aufgerufen am 17.03.2024.

Der geschmiedete Himmel. Der prähistorische Kupferbergbau am Hochkönig und die Himmelsscheibe von Nebra - Mag. Marianne Stöckl

Dienstag, 09. Januar 2024 um 19.00
Unipark Nonntal, 2. Stock, SR 2.138

Vortragende: Mag. Marianne Stöckl

Die Erforschungen der Himmelsscheibe von Nebra haben viele neue Erkenntnisse zu Tage gefördert. Bei außergewöhnlichen Funden wie der Himmelsscheibe wird das historische Bild um einige Puzzle­steine erweitert und damit das Weltbild der Menschen, die vor etwa 3.600 Jahren lebten, heller er­leuchtet. Die Untersuchungen des Metalls haben ergeben, dass die Herkunft des Kupfers in die
Gegend um den Hochkönig zu lokalisieren ist. Grabungen am Arthurhaus, am Götschenberg, auf der Burgruine am Bachsfall und am Pestfriedhof in Bischofshofen haben viele Funde zu Tage gefördert.
Leider konnte kein Fürstengrab oder Ähnliches entdeckt werden, das auf Verwaltungsstrukturen  schließen ließe. Welche Veränderungen die Himmelsbeobachtungen für die Menschen um den Bro­cken/Sachsen-Anhalt hatte, wird im Vortrag beschrieben.
 
Mag. Marianne Stöckl ist Biomedizinisch-technische Analytikerin und seit 1994 als Künstlerin tätig. Nach dem Abschluss ihres Kunstgeschichtsstudiums im Jahr 2002 war sie bis 2016 als Mitarbeiterin im Museum am Kastenturm in Bischofshofen tätig, wo sie unter anderem zahlreiche Ausstellungen kura­tiert hat. Seitdem hält sie Vorträge über die Bedeutung der prähistorischen Funde in Bischofshofen.

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Bild: Himmelsscheibe von Nebra, Mittelberg nahe Nebra (Deutschland), um 1600 v. Chr., Foto: Anagoria, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons, aufgerufen am 09.10.2023.

Naturding, Artefakt und Ware um 1600: Clara Peeters und der Tausch der Sensationen im Raum der Malerei - Dr. Robert Felfe

Dienstag, 14. November 2023 um 19.00 Uhr
Unipark Nonntal, 2. Stock, SR 2.138

Vortragender: Univ.-Prof. Dr. Robert Felfe
(Universität Graz)

In den Jahrzehnten um 1600 – als sich das Stillleben als eigene Bildgattung in der Europäischen Kunstgeschichte erst zu etablieren begann – entstanden auch die motivisch wie ästhetisch beindruckenden Gemälde von Clara Peeters. Obwohl ihre
Gemälde schon früh in renommierten Sammlungen nachzuweisen sind, bleiben Werk und Biographie der vornehmlich in Antwerpen tätigen Künstlerin lange äußerst vage. Bis heute gibt es über wichtige Eckdaten ihres Lebens keine gesicherten Informationen und kontroverse Meinungen. Erst seit den 1990er Jahren haben
monografische Studien und eine Ausstellung in Antwerpen und Madrid Clara Peeters und ihrer Kunst eine gewisse Aufmerksamkeit und markante Konturen verliehen.
Der Vortrag wird mit Fokus auf die Künstlerin verschiedenen Spuren in diesen frühen Jahren des Stilllebens nachgehen. Dabei verbinden sich nicht nur motivische, und bildkonzeptuelle Neuerungen mit einer curiositas für Artefakte und Naturalien, oft aus außereuropäischen Regionen und Kulturen. Es geht um Ökonomien
begehrenswerter Dinge, um deren changierende Wertigkeiten zwischen Gegenständen der Erfahrung, Nahrungsmittel, Luxusobjekten und weltläufige Waren.
In diesem Gefüge – und darauf wird ein Akzent des Vortrags liegen – hat Clara Peeters besonders innovativ mit den performativen Möglichkeiten speziell des Stilllebens gearbeitet und dabei auf mehrfache Weise auch die eigene Position und Rolle als Frau und Bildautorin aufgeworfen.

Univ.-Prof. Dr. Robert Felfe ist seit 2020 Professor für Kunstgeschichte und Kulturwissenschaft an der Karl Franzens Universität Graz. Davor lehrte er Kunstgeschichte in Konstanz und Mainz sowie von 2014–18 an der Universität Hamburg. Arbeitsschwerpunkte sind die Sammlungsgeschichte, die Geschichte der Druckgrafik, Fragen der Performativität von Bildern sowie Interaktionen zwischen Künsten und Naturwissen.

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Bild: Clara Peeters, Stillleben mit Sperber, toten Vögeln, Porzellan und Meeresschnecken, 1611, Öl auf Holz, 50,4 x 71 cm, Museo del Prado, Madrid.

Gegenwart und Zukunft der Vergangenheit. Gesellschaftliche Konflikte in Agnieszka Polskas "The Thousand-Year Plan" - Dr. Magdalena Nieslony

Dienstag, 17. Oktober 2023 um 19.00 Uhr
Unipark Nonntal, 2. Stock, SR 2.138

Vortragende: Univ.-Prof. Dr. Magdalena Nieslony
(Universität Wien)

 

In ihrem Vortrag analysiert Nieslony ein Beispiel aktueller polnischer Kunst, die monumentale Zweikanal-Videoinstallation „The Thousand-Year Plan“ (2021) von Agnieszka Polska. Die zwei Filme zeigen synchron zwei ungleichen Paare irgendwann in den 1950er Jahren nahe eines fiktiven Dorfes in Ostpolen: Sozialistische Ingenieur*innen und nationalkonservative Partisanen treffen im Ausstellungsraum virtuell aufeinander. Sie wird die Arbeit vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Situation des Landes interpretieren, die durch eine starke Polarisierung zwischen konservativen und progressiven Kräften gekennzeichnet ist. Insbesondere wird sie die Rolle der Geschichtsschreibung als Mittel der nationalen Identitätsbildung untersuchen, die derzeit von der rechten Regierung kontrolliert wird, sich aber auch kritisch in der Kunst widerspiegelt. 
 

Univ.-Prof. Dr. Magdalena Nieslony lehrt seit 2020 Globale Gegenwartskunst an der Universität Wien. Sie studierte Kunstgeschichte und Philosophie an der Goethe-Universität Frankfurt a.M. und der Université de Paris X-Nanterre. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin war sie an der Goethe-Universität Frankfurt a.M., der Universität Heidelberg und der Universität Stuttgart tätig. Sie war Postdoktorandin am Kunsthistorischen Institut in Florenz/MPI, Stipendiatin der Terra Foundation und des Getty Research Institute sowie Gastprofessorin an der Humboldt-Universität zu Berlin.

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Bild: Agnieszka Polska: The Thousand-Year Plan, 2021, 2-channel video installation, colour, sound, 28 min, https://magazynszum.pl/wp-content/uploads/2021/08/kopia-18-1200x675.jpeg (aufgerufen am 28.09.2023).
 


Labyrinthe: Eine Idee zwischen Tradition und Freiheit - Marianne Ewaldt

Dienstag, 13. Juni 2023 um 19.00 Uhr
Unipark Nonntal, 2. Stock, SR 2.138


Vortragende: Marianne Ewaldt (Künstlerin)

Die Erscheinungsformen der Labyrinthe sind mannigfaltig. Wenn Marianne Ewaldt davon spricht, meint sie ein Ein-Weg-Labyrinth, bei dem der Hin- und Rückweg ident ist und einen besonderen Ort der Zentrierung schafft.

Bild: Labyrinth,
Ben Mathis Seibel auf Unsplash, aufgerufen am 07.03.2023.


Queer? Das Enigma des teuersten „Salvator Mundi“ von Leonardo da Vinci - Dr. Philipp Zitzlsperger

Dienstag, 09. Mai 2023 um 19.00 Uhr
Unipark Nonntal, 2. Stock, SR 2.138


Vortragender: Univ.-Prof. Dr. Philipp Zitzlsperger (Universität Innsbruck)

Leonardos Salvator Mundi erregte größtes Aufsehen, da er 2017 zum Höchstpreis von 450 Mio Dollar an den Saudischen Prinz verkauft wurde. Dennoch ist die Zuschreibung des
Bildes bis heute umstritten. So drehen sich die Diskussionen ausschließlich um die Frage, ob das Gemälde ein Leonardo-Autograph ist. Der Vortrag hingegen sucht nach der Antwort auf eine andere Frage, die um die ursprüngliche symbolische Bedeutung des Bildes kreist.
Insbesondere das dargestellte Gewand Christi irritiert bei genauerer Betrachtung. Es sucht seinesgleichen in der Bildwelt des 15. und 16. Jahrhunderts und generiert eine besondere Botschaft.

Philipp Zitzlsperger ist Professor für Mittlere und Neuere Kunstgeschichte an die Universität Innsbruck. Seine Forschungsschwerpunkte in Renaissance und Barock fokussieren unter anderem Künstler wie Albrecht Dürer oder Gianlorenzo Bernini so wie methodische Fragen zu einer noch jungen "Vestimentären Kunstgeschichte", die nun für Leonardos Gemälde neue Erkenntnisse ans Licht bringen kann.

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Bild: Leonardo da Vinci, Salvator Mundi, c. 1500, oil on walnut, 45.4 × 65.6 cm, Public domain, Wikimedia Commons, aufgerufen am 07.03.2023.


Tödliche Galerien: Institutionskritik und Paragone im Spielfilm - Dr. Julian Blunk

Dienstag, 18. April 2023 um 19.00 Uhr
Unipark Nonntal, 2. Stock, SR 2.138


Vortragender: Univ. Prof. Dr. Julian Blunk (Karl-Franzens-Universität Graz)

Dass der Spielfilm immer wieder Galerien und Museen als Institutionen der Verwahrung und Vermittlung seiner älteren Schwesterkünste aufgesucht und in Szene gesetzt hat, ist für sich nicht verwunderlich: Indem es über Skulptur und Malerei nachdenkt, denkt das Medium des bewegten Bildes immer auch über sich selber nach. Dass der Film seine Filmhelden in Galerien und Museen immer wieder ihren eigenen nahenden Tod antizipieren oder diese noch in den heiligen Hallen der Kunst sterben lässt, bedarf indes einer gesonderten Erklärung.
Der Vortrag möchte deshalb anhand ausgewählter Beispiele nach den film- und kunsttheoretischen Implikationen entsprechender Erzählmuster fragen: Weshalb begleitet die Kamera Todgeweihte immer wieder – mal in größter Eile, mal in kontemplativer Langsamkeit – durch Ausstellungsräume? Wie gestaltet der Film die Wahrnehmung der Exponate und in welchem Bezug stehen diese zum Ableben ihrer Betrachter? Warum stirbt es sich so trefflich im Museum?

 Julian Blunk
: Studium der Kunstgeschichte und der Film- und Fernsehwissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum, 2016-2020 wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Kolleg-Forschergruppe BildEvidenz an der Freien Universität zu Berlin. Habilitation an der FU Berlin 2022, seit 2022 Professor an der Karl-Franzens-Universität Graz. Seit 2018 Redakteur der kritischen berichte. Weitere Infos zu Julian Blunk

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Bild: Professionalists' Corridor in Capuchins' Catacombs Sibeaster, 2008, Public domain, via Wikimedia Commons, aufgerufen am 17.03.2023. 


Von der Kunst des Trauerns: Frankreichs Malerei und Rhetorik im Dialog - Dr. Cornelia Logemann

Dienstag, 14. März 2023 um 19.00 Uhr
Unipark Nonntal, 2. Stock, SR 2.138


Vortragende: Uni. Prof. Dr. Cornelia Logemann (Karl-Franzens-Universität Graz)

Zu Beginn des 16. Jahrhunderts lässt der Dichter Jean Lemaire de Belges in einer Trauerrede La Plainte du Désiré für seinen gerade verstorbenen Auftraggeber die Personifikationen von Malerei und Rhetorik in einen aufschlussreichen Dialog treten. Die Figuren verhandeln die Frage, wer von beiden angemessener den Verlust von Louis de Luxembourg, Graf von Ligny, beklagen könne. Die hier vorgetragenen Argumente scheinen zentrale Argumente für das Selbstverständnis der Künste im französischen Sprachraum dieser Zeit zu liefern. Dass auch Maler ihrerseits den Dialog mit der Dichtung suchten, und sich sehr umfassend mit der Kunst des Trauerns auseinandersetzten, möchte der Vortrag exemplarisch an einem Jean Bourdichon zugeschriebenen Bildzyklus aufzeigen.

Cornelia Logemann ist nach Stationen in München, Bielefeld und Heidelberg seit 2022 Professorin für Kunstgeschichte der Universität Graz. Sie arbeitet vor allem zu französischer Kunst des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit und der Schnittstelle zwischen Literatur und Kunst.

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Das Manuskript

Bild: Jean Marot, Le Voyage de Gênes,  16. Jahrhundert (um 1507-1508), Bildausschnitt, Manuskript, folio 27r, Bibliothèque nationale de France, Département des Manuscrits.


Siegried und das Schiff des Tarot - Enrico Fauro

Dienstag, 17. Januar 2023 um 19.00 Uhr
Unipark Nonntal, 2. Stock, SR 2.138


Vortragender: Enrico Fauro (Künstlerkollektiv Argonauti)

Der Künstler Enrico Fauro sprach über die Arbeit zum Film „Siegfried“ und die Entstehung des begleitenden Tarot-Kartendecks.

Bild: SIEGRIED, Filmplakat, Das Kino, Salzburg, 2022.


 


Was sammelt ein Archiv für künstlerische Fotografie? - Dr. Kurt Kaindl

Dienstag, 15. November 2022  um 19.00 Uhr
Unipark Nonntal, 2. Stock, SR 2.138


Vortragender: Dr. Kurt Kaindl (FOTOHOF Salzburg)

Beispiele aus der Sammlung des Fotohofarchiv illustrieren die sich wandelnde Beurteilung der künstlerischen Fotografie.

„Künstlerische Fotografie“ ist eine Definition, die sich in einem laufenden Wandel befindet. Archive sammeln sehr unterschiedliche Arbeiten, die mit dem Medium Fotografie erstellt wurden: neben künstlerischer Fotografie im engeren Sinn auch angewandte Fotografie und Pressefotografie, wissenschaftliche Fotografie und industrielle Dokumentation, Amateurfotografie und Vernacular photography. Im Vortrag wurden an einigen Beispielen der Sammlung des Fotohofarchiv die Entwicklung der sich verändernden Sichtweise auf das Medium Fotografie diskutiert. Nicht zuletzt ist die aktuelle Diskussion um die Konzeption eines Fotomuseums für Salzburg in diese Überlegungen eingeflossen.

Kurt Kaindl studierte an der Paris-Lodron-Universität Salzburg Germanistik und Kommunikationswissenschaft und promovierte dort 1983 zum Dr. phil. Außerdem absolvierte er eine fotografische Ausbildung und war 1981 Gründungsmitglied der Galerie Fotohof. Er publizierte zahlreiche Fotobände und ist seit 1990 Herausgeber der Edition Fotohof im Otto Müller Verlag.

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Bild: Tänzerin, Inge Morath, Feria in Servilla, 1987, FOTOHOF archiv Salzburg.


Thoughtography. Zu Ted Serios' Gedankenfotografien im Kontext ihrer Zeit - Dennis Jelonnek

Dienstag, 18. Oktober 2022 um 19.00 Uhr
Unipark Nonntal, Seminarraum 2.138

 

Vortragender: Dennis Jelonnek (Universität Berlin)

Ende der 1960er-Jahre betrat in den USA ein ungewöhnliches Duo die Bühne der öffentli­chen Aufmerksamkeit. Es bestand aus dem Psychiater Jule Eisenbud und seinem Untersu­chungsobjekt Ted Serios, einem bis dahin im Leben wenig erfolgreichen, unstet durch das Land tingelnden Mann, der nun behauptete mit seinen geistigen Kräften Polaroid-Bilder belichten zu können. Schon bald erschienen Bücher, Zeitschriftenausgaben und Fernseh­beiträge, die diesen Vorgang und seine Ergebnisse dokumentierten und popularisierten.

Was ging hier eigentlich vor? Welche historische und spezifische Rolle spielten Fotografie und Polaroid-Bild in diesem Zusammenhang? Und welche Verbindungen bestanden zwi­schen Serios' Aufführungen und der Kunstpraxis dieser Zeit? Diesen und anderen Fragen versuchte sich der Vortrag anhand von Fotografien und Texten von und zu Ted Serios anzu­nähern.

Dr. Dennis Jelonnek studierte Kunstgeschichte und Kulturwissenschaft an der Hum­boldt-Universität zu Berlin. Er ist seit 2018 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Arbeitsbe­reich für Neuere und Neueste Kunstgeschichte am Kunsthistorischen Institut der Freien Universität Berlin. Im Jahr 2020 erschien seine umfassende Studie zur Sofortbildfotografie mit dem Titel „Fertigbilder. Polaroid Sofortbildfotografie als historisches und ästhetisches Phänomen".

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Infos zum Vortrag

Bild:  Ted Serios, Jule Eisenbud - Photographs of Ted Serios featured in the article "A Man Who Thinks Pictures", LIFE Magazine: 22 Sep 1967. 


Kalifenschätze für die Medici. Eine Schatzsuche zwischen Wien, Florenz und Fermo - Dr. Marcus Pilz

Dienstag, 21. Juni 2022 um 18.00 Uhr 

Tanzstudio (2.105), Unipark Nonntal

Vortragender: Dr. Marcus Pilz 

 

Im  Zentrum  des  Vortrags  stand  ein  außerordentlich  kostbares  Bergkristallgefäß, das  im  10.  Jahrhundert  im  Reich  der  abbasidischen  Kalifen  gefertigt  wurde. 1626 gelangte es wohl als Hochzeitsgeschenk an Claudia de Medici, die als Gattin Erzherzog Leopolds V. von Florenz nach Innsbruck gekommen war. Die Geschichte dieses Objekts erzählt von glücklichen und weniger glücklichen dynastischen Verbindungen, von Prunksucht und Frömmigkeit. An den „Biografien" dieses und weiterer Bergkristallgefäße lassen sich aber auch die wechselnde Wertschätzung, das Vergessen und das Wiederentdecken dieser Kunstwerke vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert nachvollziehen. 

 

Dr. Marcus Pilz studierte nach einer Ausbildung und anschließenden Tätigkeit als Vergolder/Fassmaler  Kunstgeschichte,  Germanistik  und  Theologie  an  der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Gefördert durch die Gerda Henkel Stiftung und betreut von Prof. Dr. Avinoam Shalem, wurde er 2017 mit einer Arbeit zur Entwicklung des mittelalterlichen Bergkristallschnitts in der Islamischen Welt und der Geschichte seiner Werke in München promoviert. Seit 2020 ist er Kurator an den Kunstsammlungen der Veste Coburg.

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Der Weg zum mikroskopischen Holzbild.
Holzmikroskopie-Holzanatomie - Ing. Brigitte Mies

Dienstag, 05. April 2022 um 18.00
Unipark Nonntal, 2. Stock, SR 2.138

Vortragende: Ing. Brigitte Mies MTD (FH Salzburg)

Ing. Brigitte Mies MTD von der Fachhochschule Salzburg - Laborleitung Holzbiologie HTB Holztechnologie & Holzbau - gab uns mit mikroskopischen Bildern zur Holzartenbestimmung faszinierende und anschauliche Einblicke in die von der Natur geschaffenen Struktur und Ordnung des Rohstoffes Holz.

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Bild: Weiß-Birke (Betula pendula), Mikro-Vergleich : Hand-Anschliffe / Hand-Schnitte von Hölzern, 22.10.2017, https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=29903.0, 08.03.2022. 

Kunst- und Kulturlandschaft Semmering - Dr. Wolfgang Kos

Dienstag, 15. März 2022 um 18.00 Uhr s.t.
Unipark Nonntal, 2. Stock, SR 2.138


Vortragender: Dr. Wolfgang Kos

Mit der 1854 fertiggestellten Semmeringbahn wurde 1998 erstmals ein Verkehrsbauwerk als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt. Heute wird sie als Ensemble bewertet, zu der die innovative Technik und Streckenführung ebenso gehört wie die Viadukte und Tunnels und die Relation zwischen Bahn und der dadurch ästhetisch aufgewerteten Landschaft. Vor allem hatte sie eine sehr spezifische Freizeitlandschaft mit neuartigen Sommervillen und architektonisch bemerkenswerten Großhotels in exzentrischer Lage am Semmering zur Folge.

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Bild: Südbahnhotel Semmering, Hermann Kosel, Plakatentwurf, Wien 1932.


Neues aus der Staufischen Schatzkunst: Ein Abbild des gerechten Königs - Stephan Patscher

Dienstag, 16. November 2021 um 18.00 Uhr

Tanzstudio 2.105, 2. Stock, UNIPARK Nonntal

Vortragender: Stephan Patscher, M.A. (Römisch-Germanisches Zentralmuseum, Mainz)

Zur Materialität, Gestaltung und kulturhistorischen Einordnung einer bislang unbekannten Herrscherfigur. Stephan Patscher vom Römisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz stellt
Überlegungen zu einer jüngst restaurierten Statuette an.

Bericht im Kunstgeschichte PLUS-Blog: http://kunstgeschichte.sbg.ac.at/2021/11/19/aus-der-staufischen-schatzkunst/

Bild:  Vergoldete Kupferfigur eines thronenden Königs (Ausschnitt); Foto: RGZM / R. Müller.


Rom um 1800 - Dr. Sonja Kobold

Dienstag, 12. Oktober 2021 um 18.00 Uhr
Online via Videokonferenz


Vortragende: Dr. Sonja Kobold
(Bibliotheca Hertziana)

Rom im ausgehenden Settecento und zu Beginn des Ottocento: Zentrum der Grand Tour und Plattform eines pulsierenden Kunstlebens, in das Literaten und Bildende Künstler aus ganz Europa pilgerten, um dort für eine begrenzte Zeit zu bleiben – oder für immer.

Winckelmann, Goethe, Mengs, Gaspar van Wittel, Wright of Derby, Clérisseau.. die Liste der namenhaften Romreisenden und -bleibenden ist lang.


Zeugnisse aus Literatur und Bildender Kunst untersuchen das Bild der Stadt das vermittelt wurde: Sehnsuchtsort und Realität. Einen erheblichen Anteil an der Schaffung des Mythos Rom hat auch der Kunstmarkt der Zeit: populäre und hochkarätigere Beispiele aus diesem Umfeld dienen zur Illustration des Zeitgeistes und des Zugangs der Einzelnen zur „ewigen Stadt“.


Ästhetik des Vergessens. Emmanuel Guiberts "Alans Krieg" als Beispiel - Dr. Bettina Egger 

Dienstag, 15. Oktober 2019 um 18.00 Uhr s.t.
Unipark Nonntal, 2. Stock, SR 2.133

Vortragende: Dr. Bettina Egger


Autobiographische Comics wurden in der rezenten Forschung als Medium der Erinnerung vielfach diskutiert. Am Beispiel von Emmanuel Guiberts La Guerre d'Alan (Alans Krieg, 2000-2008) wird im Vortrag mit Bezug auf zeitgenössische Theorien aus den Comics Studies und Aleida Assmanns Konzepte untersucht, wie in Comics hingegen die Idee von Vergessen verhandelt wird.
Ein besonderes Augenmerk gilt hierbei dem besonderen Zusammenspiel von Bild und Text in der Erinnerungserzählung. In der Reflexion wird sich zeigen, wie auf Bildebene der Text hinterfragt wird und auf diese Weise Erinnerungs- bzw. Vergessensprozesse thematisiert werden.

Bild: Entretien avec Emmanuel Guibert, Bettina Egger & Jarjille 2018.


Re-, Up- und Downcycling. Konzepte einer Wiederverwendung mittelalterlicher Textilien - Priv.-Doz. Dr. Evelin Wetter

Dienstag, 9. April 2019 um 18.00 Uhr s.t.

Vortragende: Priv.-Doz. Dr. Evelin Wetter
(Riggisberg, Abegg-Stiftung / Universität Leipzig)

Als kostbares Gut fanden mittelalterliche Textilien im Laufe der Jahrhunderte mannigfach Wiederverwendung: Wertvolle profane Kleider wurden zur weiteren Verarbeitung der Kirche geschenkt. Pragmatisch passte man ältere Gewandformen neuen Bedürfnissen an, arbeitete man schadhafte Paramente zu jeweils kleineren Objekten um oder benutzte besser erhaltene Teile zu Reparaturen. Aus den Goldstoffen herausgezupfte Metallfäden wurden eingeschmolzen und den Goldschmieden zur Verfügung gestellt. Dabei sind es nicht allein wirtschaftliche Überlegungen, die zu einer Wiederverwendung textiler Materialien führten: Stiftete ein Herrscher sein Krönungsgewand, so konnte er sich der Fürbitte sicher sein; zugleich erhielt die beschenkte Kirche ein Erinnerungsstück. Es handelt sich also um bewusste Bezugnahmen auf Personen, konkrete Ereignisse und Epochen. Die gilt noch für Prozesse der Musealisierung: Im frühen 20. Jahrhundert rekonstruierte man aus kirchlichen Gewändern ganze Gewebebahnen, gleichsam als kämen sie direkt von einem mittelalterlichen Webstuhl. Ein gesticktes Pluviale aus dem Salzburger Dom wurde in der frühen Neuzeit beschnitten und umgearbeitet. Für die museale Präsentation auf einer Figurine neu montiert, vermag der Mantel an seine ursprüngliche Prachtentfaltung anzuknüpfen.

Bild: Gesticktes Pluviale aus dem Salzburger Dom, England, Ende 13. Jahrhundert. Riggisberg, Abegg-Stiftung, Inv. Nr. 231, Foto: Christoph von Virag.


Haut und Haptik. Zur Oberfläche im Werk der Künstlerin Maria Lassnig - Christine Fegerl MA

Dienstag, 12. März 2019 um 18.00 Uhr s.t.
Unipark Nonntal, 2. Stock, SR 2.206

Vortragende: Christine Fegerl MA
(Salzburg)

In ihrem jahrzehntelangen Schaffen hat Maria Lassnig den Menschen in den Mittelpunkt ihrer Arbeiten gestellt. Ihr spezifischer Farbauftrag ist bezeichnend für die Oberflächengestaltung der Figuren bzw. für die Darstellung der Haut – jener Bereich des Körpers, der unzählige Tastsinnrezeptoren beherbergt. Ist es für den Betrachter möglich, Gemälde, wie jene von Maria Lassnig, auch haptisch zu rezipieren?

Vortrag im Rahmen der Vortragsreihe Prima Idea

Bild: Ausschnitt aus "Mourning" von Künstlerin Maria Lassnig, 2003.


Meisterwerke der Kleinplastik. Conrat Meits Statuetten - Dr. Jens Ludwig Burk

Dienstag, 16. Oktober 2018 um 18.00 Uhr s.t.
Unipark Nonntal, 2. Stock, SR 2.133


Vortragender: Dr. Jens Ludwig Burk (Bayrisches Nationalmuseum)

Conrat Meit gilt als bedeutendster Bildhauer der frühen Renaissance im Norden. Zuerst am Wittenberger Hof von Friedrich dem Weisen tätig, wurde er in den Niederlanden Hofbildhauer Margaretes von Österreich.

Thema des Vortrages waren Meits detailliert ausgearbeitete, virtuose Aktstatuetten. Sowohl das Medium der Statuette wie auch die Darstellung von Nacktheit bedeuten für die Kunst seiner Zeit eine epochale Neuerung.

Bild: Judith mit dem Haupt des Holofernes, Conrad Meit, um 1525/1528, Alabaster, Bayrisches Nationalmuseum.

Roma Veneziana. Die Rezeption antiker Bauten im Werk Paris Bordones sowie deren Quellen und Vorläufer in der venezianischen Malerei des Cinquecento - Cornelia Mathe MA

Dienstag, 13. März 2018 um 18.00 Uhr s.t.
Unipark Nonntal, 2. Stock, SR 2.205


Vortragende: Cornelia Mathe MA

Der um das Jahr 1500 in Treviso geborene, hauptsächlich in Venedig tätige Maler Paris Bordone ist der kunst-historischen Forschung heute vor allem aufgrund der Ausstattung eines beträchtlichen Teiles seiner Werke mit prachtvollen, perspektivisch angelegten Architekturhintergründen bekannt, für deren Staffierung er neben zeitgenössischen Villen- und Sakralarchitekturen wiederholt auf real existente Monumentalbauten des antiken Roms zurückgriff. Obgleich während der gesamten Karriere des Künstlers kein Romaufenthalt nachweisbar ist, konstruierte Bordone die jeweiligen Antikenzitate mit einer Realitätstreue, die vermuten ließe, er hätte die Originale persönlich vor Ort studiert. Dieses Vorgehen zeugt dabei von einem gesteigerten antiquarischen Interesse als Resultat politischer Reformen sowie kunsttheoretischer Ideen und Diskurse, die die Republik Venedig in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts beherrschten und wirft darüber hinaus entscheidende Fragen auf, die im Gesamtkontext des Verhältnisses der venezianischen Malerei des Cinquecento zur antiken Architektur von Bedeutung sind und im Rahmen dieses Vortrags unter anderem durch die Analyse ausgewählter Beispiele aus dem Oeuvre des Künstlers beleuchtet werden sollen: Welche künstlerischen und literarischen Quellen gewährleisteten Bordones exakte Kenntnis der römischen Baukunst und welche ikonographischen Zielsetzungen und Strukturen verband der Maler mit ihrer wiederholten Verwendung?

Vortrag im Rahmen der Vortragsreihe Prima Idea

Bild: Gladiatorenkampf, Paris Bordone, um 1550/60, Detail, Wien, KHM.


Hercules Styria. Ignaz Maria Graf Attems als Auftraggeber der barocken Deckenmalerei in der Steiermark - Dr. Barbara Murovec

Dienstag, 9. Jänner 2018 um 18.00 Uhr s.t.

Vortragende: Dr. Barbara Murovec
(Slowenische Akademie der Wissenschaften und Künste, Ljubljana)

Ignaz Maria Graf Attems (Laibach, 15. August 1652 –Graz, 13. Dezember 1732) setzte bei seinem Aufstieg unter dem steirischen Adel und bei seiner Repräsentation besonders auf die Deckenmalerei. Um 1700 war er der wichtigste Auftraggeber von Fresken in der Steiermark und arbeitete zusammen mit mehreren Malern, die seine Schlösser und Palais Attems in Graz freskierten. Als Architekt und Inventor entwickelte sich Graf Attems allmählich, von den 1690er Jahren, als er Schloss Stattenberg baute und sein Maler ausschließlich nach graphischen Vorlagen arbeitete, bis in die 1720er Jahre, als er zusammen mit Franz Ignaz Flurer souverän die Ikonographie seiner Schlösser und kirchlichen Aufträgen konzipierte. Wie viele Herrscher und Adelige präsentierte er sich als Herkules, der sich durch seine Tugend und Lebensentscheidungen den ewigen Ruhm und die Unsterblichkeit verdiente. Im Vortrag wurden die Programme der freskierten Räume analysiert, um die Strategien und Modelle des Grafen Attems zu erläutern, bei denen Deckenmalerei zum zentralen Medium seiner Auftraggeberschaft wurde.

Bild: Slovenska Bistrica, Franz Ignaz Flurer, um 1700.


Gold, Silber und Stanniol. Blattmetallauflagen in der Salzburger Tafel- und Fassmalerei um 1500 - Magdalena Denk MA

Dienstag, 12. Dezember 2017 um 18.00 Uhr s.t.
Unipark Nonntal, 2. Stock, SR 2.133

Vortragende: Magdalena Denk MA


Im deutschen Sprachraum stellen Blattgold, Zwischgold, Blattsilber oder Stanniol einen konstitutiven Bestandteil innerhalb der Flach-und Fassmalerei um 1500 dar. Gefasste Altarretabel, zumeist Flügelaltäre, werden in ihrer Gestaltung durch diverse Blattmetallauflagen in unterschiedlicher Be-und Verarbeitung sowie den damit verbundenen Schmuck-, Verzierungs- und Imitationstechniken geprägt. Darüber hinaus zeugen vielfältige Quellenschriften – Zunftordnungen, Rezeptliteratur oder auch Verträge – vom hohen Stellenwert der Blattmetalle für die Kunstproduktion dieser Zeit. An ausgewählten Werken aus der Kirchenprovinz Salzburg kann gezeigt werden, dass Blattmetalle weit mehr Funktionen erfüllen, als der kunsthistorisch gebrauchte Goldgrund-Begriff erahnen lässt.

Vortrag im Rahmen der Vortragsreihe Prima Idea

Bild: Grazer Dombild, Conrad Laib, 1457, Detail.

Geht das nicht zu weit? Bildinitiale und Bildverbot - Dr. Christine Jakobi-Mirwald

Dienstag, 7. November 2017 um 18.00 Uhr s.t.
Unipark Nonntal, 2. Stock, SR 2.133

Vortragende: Dr. Christine Jakobi-Mirwald

(Weiler im Allgäu)

Die um 800 am Hof Karls des Großen entstandenen Prachthandschriften gehören zu den bedeutendsten Werken nicht nur der karolingischen Buchmalerei. In drei Evangeliaren aus der sog. Adagruppe oder Hofschule Karls des Großen finden sich auch große Initialzierseiten mit figürlichen Motiven: zu der Zeit relativ neue Ausstattungselemente, die in späterer Zeit große Bedeutung erlangen. Auffallend ist freilich, dass dieses später so erfolgreiche Modell innerhalb der Hofschulhandschriften nicht wirklich Karriere gemacht zu haben scheint, und die Frage stellt sich, ob es eventuell theologische Einwände gegen diese enge Verbindung von Schrift und Bild gegeben hat.

Bild: Auszug aus einer Prachthandschrift, um 800, Bibliotheque nationale de France.


Inventarisation in Österreich und der Umgang mit Bauten der jüngeren Vergangenheit - Dr. Paul Mahringer

Dienstag, 17. Oktober 2017 um 18.00 Uhr s.t.

Vortragender: Dr. Paul Mahringer

(BDA Wien)

Das österreichische Denkmalschutzgesetz kennt keine Altersbegrenzung für Denkmale. Potentiell können daher auch Bauten der jüngsten Vergangenheit unter Schutz gestellt werden. Wie sieht die Praxis der letzten Jahre in Hinblick auf den Umgang mit Bauten der Generation 1960+ aus und was sind die Herausforderungen?
Der Vortrag versuchte, diese Fragen zu beantworten und neue Aspekte darzulegen.

Bild: Hotel Daniel, Wien, bda_hoteldaniel_wurm.


Zwischen Atmosphäre und Porno. Noch einmal zur Erfahrung von Architektur - Dr. Dietrich Erben

Dienstag, 13. Juni 2017 um 17.00 Uhr s.t.

Vortragender: Dr. Dietrich Erben

(Technische Universität München)

Erfahrung hat in der Architektur als Kategorie von Herstellung und Wahrnehmung seit der Moderne immer eine zentrale Rolle gespielt. Gegenwärtig hat das sinnliche Erleben von Architektur aber wieder Hochkonjunktur. Die Diskussion bewegt sich, wie es scheint, dabei zwischen zwei Extremen, dem Wunsch nach Atmosphäre auf der einen Seite und nach Erregung auf der anderen Seite.

Der Vortrag unternahm es, die unterschiedlichen Positionen zur Erfahrung in der Architekturkritik zu sichten.

Bild: Sinnliches Erleben von Architektur .

Heronimus Bosch und Italien - Dr. Bernard Aikema

Dienstag, 16. Mai 2017 um 17.00 Uhr s.t.

Vortragender: Dr. Bernard Aikema

(Universität Verona)

Jheronimus Bosch ist berühmt als Maler von fantastischen Monsterbildern, Höllenszenen und Traumvorstellungen. Dieser Gedanke stammt nicht aus Flandern oder Brabant, wie man vielleicht erwarten würde, sondern aus Südeuropa. Die ersten wichtigen Sammler von Bosch und die ersten Kunstkritiker, die sich zu ihm geäußert haben, sind Italiener und Spanier. Der Vortrag handelt von den frühesten Sammlern und Kritikern von Bosch in (Nord-) Italien und wird zeigen, wie das Interesse für dessen “Traumbilder” beiden “Antirinascimento”-Tendenzen in der norditalienischen Bildkultur der Zeitanknüpft. Des Weiteren wird die Verbreitung der Bosch-artigen Motive in der italienischen Kunst bis in der Mitte des 17. Jahrhunderts aufgezeigt. Der Vortrag hängte direkt mit der Ausstellung “Jheronimus Bosch e Venezia” zusammen, die von Aikema kuratiert im Dogenpalast in Venedig bis Anfang Juni gezeigt wird.

Bild: Tondals Vision, Hieronymus Bosch, Öl auf Holz, undatiert, Museo Lazaro Galdiano, Madrid.


Die Fassade der Karlskirche in Wien als visuelle Figuration - Dr. Jens Niebaum

Dienstag, 4. April um 17.00 Uhr s.t.

Vortragender: Dr. Jens Niebaum

(Westfälischen Wilhelms-Universität Münster)

Die Wiener Karlskirche entstand bekanntlich in Erfüllung eines Gelübdes, das Kaiser Karl VI. im Jahre 1713 abgelegt hatte, um die in Wien und anderen Teilen der Habsburgermonarchie grassierende Pest abzuwenden. Die berühmte Fassade der von Johann Bernhard Fischer von Erlach entworfenen Kirche stellt eine einzigartige architektonisch-bildliche Figuration dar, die seit Sedlmayr immer wieder als besonders eindringliche Manifestation einer spezifisch kaiserlich-habsburgischen Herrschaftsauffassung beschrieben worden ist.
Der Vortrag knüpfte an solche Überlegungen an, rückt dabei aber die Frage ins Zentrum, wie und mit welchen Mitteln das Visualisierungs-und Symbolisierungspotenzial einer bildlich-skulptural angereicherten Kirchenfassade dazu genutzt wurde, das Charisma des Wunders von 1713 in den Dienst einer institutionellen Stabilisierung des Kaisertums sowie der Herrschaft über das habsburgische Länderkonglomerat zu stellen.

Bild: Karlskirche Wien, Thomas Ledl.


Kunst auf Dokumenten. Pfandbriefe als Bildträger - Mag. Rudolf Plaichinger MA

Dienstag, 14. März 2017 um 17.00 Uhr
Unipark Nonntal, 2. Stock, SR 2.133

Vortragender: Mag. Rudolf Plaichinger MA

Titel der Masterarbeit: Kunstemissionen österreichischer Anbieter von Forderungswertpapieren 1993-2015

Pfandbriefe gehören rechtlich zu den Forderungswertpapieren und stellen eine Schuldverschreibung dar. Die Ausübung des darin verbrieften Rechts ist an den Besitz der Urkunde gebunden. Aufgrund des inhaltlichen Bedeutungsgehalts - Pfandbriefe sind wie Anleihen wichtige Instrumente eines funktionierenden Kapitalmarkts - haben häufig Emittenten (das sind die Ausgeber bzw. Schuldner) der grafischen Gestaltung des Dokuments große Sorgfalt gewidmet, galt es doch, das besondere Vertrauensverhältnis zwischen den Schuldnern der Anleihe und den Gläubigern zum Ausdruck zu bringen. Die Visualisierung dieses Verhältnisses auf der Urkunde ließ sich dazu sehr gut nutzen. Heute spielt sich der moderne Kapitalmarkt auf einer virtuellen Ebene ohne physische Wertpapierstücke ab und verzichtet damit auf die Möglichkeiten der Visualisierung dieser Beziehung. Manche Emittenten greifen diesen "Anachronismus" physischer
Wertpapierstücke aus Marketingüberlegungen zur Freude eines interessierten Zeichnerpublikums hin und wieder auf und bieten bemerkenswerte künstlerische Bildlösungen.

Vortrag im Rahmen der Vortragsreihe Prima Idea

Bild: Pfandbrief, Giselbert Hoke, Austrian Anadi Bank AG.

Götterdämmerung: Das Evozieren romantischer Bild- und Klangwelten am Obersalzberg - Dr. Sylvia Necker

Dienstag, 6. Dezember 2016 um 18.00 Uhr s.t.
Unipark Nonntal, 2. Stock, SR 2.205


Vortragende: Dr. Sylvia Necker

(Institut für Zeitgeschichte München-Berlin / Dokumentation Obersalzberg)

Der Obersalzberg und der Berghof fungierten zwischen 1933 und 1944 als Bühne, auf der sich ein wohl kalkuliertes Wechselspiel von Landschaft, Architektur und Kunst vollzog. Dabei griffen die Gestalter auf bekannte Ikonen zurück. So ließ sich Hitler zusammen mit Martin Bormann von seinem „Hoffotografen“ Heinrich Hoffmann vor dem „Panoramafenster“ des Berghofs fotografieren. Den Betrachtern dieses mit am häufigsten abgedruckten Fotos kommt sofort Caspar David Friedrichs „Wanderer über dem Nebelmeer“ in den Sinn.

Im Vortrag ging es um das Evozieren romantischer Bild- und Klangwelten.
Für die Besucher des NS-Führungszirkels hat Hitler eigens eine Musikanlage und Aufnahmen von u.a. Richard Wagner
anschaffen lassen, Martin Bormann kaufte und raubt ein vielen europäischen Museen Gemälde für den Berghof. Diese Klang- und Bildwelten dienten der Bebilderung und Vertonung des eigenen Sehnsuchtsort in einer überschaubaren alpinen Heimat. Der Vortrag verknüpft die Bild-und Klangtraditionen der Romantik mit der
NS-Bildpropaganda und fragt nach den Analogien, Wiederverwertungen und
Re-Interpretationen dieser Bildsprache.

Bild: Bergdorf von Adolf Hitler, 1933.


Der "Blaue Reiter". Ein Dreiergespann im Wandel - Dipl. oec. Thomas Pensler MA

Dienstag, 8. November 2016 um 18.00 Uhr s.t.
Unipark Nonntal, 2. Stock, SR 2.205


Vortragender: Dipl. oec. Thomas Pensler MA

Der Vortrag beleuchtete die weitgehend unabhängig voneinander bestehenden Freundschaften zwischen Wassily Kandinsky und Franz Marc sowie zwischen August Macke und Franz Marc. Die drei Akteure Kandinsky, Marc und Macke werden portraitiert, ebenso werden weitere wichtige Freunde der Akteure kurz vorgestellt, um Aktivitäten und Netzwerke aufzuzeigen. Die Freundschaft zwischen Kandinsky und Marc ist primär eine verlässliche Arbeitsgemeinschaft, ein eingespieltes Team mit dem Ziel, das „Blaue Reiter“-Projekt eines Almanachs zu verwirklichen. Die Freundschaft zwischen Marc und Macke entwickelt sich rasch zu einer kongenialen Freundschaft von zwei ganz unterschiedlichen Charakteren. Sie lebt durch den emotionalen Austausch über Farb-und Maltheorien und gegenseitige Unterstützung bei Kontakt-und Ausstellungsanbahnungen. Anhand von Schlüsselereignissen werden der Phasenverlauf der beiden Beziehungen dargestellt und gegenseitige sowie äußere Einflüsse der künstlerischen Entwicklung aufgezeigt. Beflügeln oder hemmen die Freundschaften ihr künstlerisches Schaffen oder bleibt es davon unberührt? Diese Leitfrage wird, illustriert mit beispielhaften Werken aus dem Untersuchungszeitraum 1910 bis 1914, untersucht.

Vortrag im Rahmen der Vortragsreihe Prima Idea

Bild: Paradies, August Macke & Franz Marc, Öl auf Putz, 1912, 342-398 x 181 cm, Westfälisches Landesmuseum Münster.


Bilder über Flucht in Kunst und Medien - Dr. Ricarda Drüeke und Dr. Anita Moser

Dienstag, 18. Oktober 2016 um 18.00 Uhr s.t.
Unipark Nonntal, 2. Stock, SR 2.133


Vortragende:
Dr. Ricarda Drüeke, Assistenzprofessorin am Fachbereich Kommunikationswissenschaft der Universität Salzburg. Studium der Politikwissenschaft, Soziologie und Kunstgeschichte in Marburg und Hamburg. Doktoratsstudium der Kommunikationswissenschaft in Salzburg. Aktuelle Forschungsprojekte zu
künstlerischen und medialen Darstellungen von Flucht und Migration (mit Elisabeth Klaus und Anita Moser) sowie Medien und Protestbewegungen.

Dr. Anita Moser, Senior Scientist am Programmbereich Zeitgenössische Kunst und Kulturproduktion (Kooperationsschwerpunkt Wissenschaft & Kunst, Universität Salzburg und Mozarteum Salzburg) mit den Schwerpunkten Kunst und Migration, Freie Kulturarbeit und Kulturmanagement. Studium der Komparatistik in Innsbruck und Bilbao, Ausbildung und langjährige Berufstätigkeit im Kulturmanagement. Aktuelles Forschungsprojekt zu künstlerischen und medialen Darstellungen von Flucht und Migration (mit Elisabeth Klaus und Ricarda Drüeke). 


Unter Bezugnahme auf das Konzept medialer Identitätsräume können zeitgenössische Kunst wie auch Medien als kulturelle Produktionen verstanden werden, durch die Identitätsbildung ermöglicht wird. Anhand der medialen Berichterstattung sowie künstlerischer Auseinandersetzungen zum Thema Flucht versuchte der Vortrag aufzuzeigen, wie in diesen Diskursen Identitäten konstruiert und reproduziert werden, aber auch modifiziert oder verworfen werden können.

Bild: The Unknown, Nicole Weniger, 2014, C-Print, 100 x 700 cm, Northern Ireland.

Mittelalterliche Kochkunst. Der Versuch einer Annäherung - Torsten Rejall MA

Dienstag, 14. Juni um 18.00 Uhr s.t.
Unipark Nonntal, 2. Stock, SR 2.205

Vortragender: Torsten Rejall MA
(Steigenberger Akademie, Bad Reichenhall)

Ist das heutige Bild der Küche des Mittelalters, das uns durch Filme, Mittelalterfeste oder Ritteressen dargeboten wird, wirklich authentisch? Welche echten Quellen haben wir? Was kam tatsächlich auf den mittelalterlichen Tisch?
Der Vortrag versuchte eine lebendige und kurzweilige Einführung in dieses Thema zu geben.

Bild: Comment le noble roi Alexandre fu empoisonnee, Jean Wauquelin, L'Histoire d'Alexandre, um 1450, Paris, BNF, Ms fr. 9342, fol. 298r.


Wesersandstein als globales Kulturgut - Prof. Dr. phil. Eva-Maria Seng 

Rezension zum Vortrag am 19. April 2016

Vortragende: Prof. Dr. phil. Eva-Maria Seng 

(Universität Paderborn) 


Vielschichtig und vielfältig waren all die Geschichten und Forschungsergebnisse rund um jenen spektakulären Fund des Handelsschiffes Batavia-wir lauschten gebannten Ausführungen der sympathischen Kunsthistorikerin von der Universität Paderborn, die dort den Lehrstuhl für Materielles und Immaterielles Kulturerbe innehat...

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Rezension

Bild: Wesersandstein-Fassade.

Bittersüss. Hochkalorische Reflexionen zur Aisthetik des Zuckers in der Kunst nach 1945 -  Dr. Christian Sauer 

Dienstag, 15. März 2016 um 18.00 Uhr s.t. VOTRAG Unipark Nonntal, 2. Stock

Vortragender: Dr. Christian Sauer


Im Mittelpunkt dieses kleinen Ausflugs in die Welt der Süßigkeiten standen Kunstwerke, die nicht nur aus Zucker bestehen, sondern auch dezidiert gegessen werden wollen. Dabei bildet der erste sinnliche Eindruck beim Rezipienten nur den Auftakt zu weitreichenden Überlegungen, die sich mit aktuellen Diskursen der Emotionsforschung, der Embodiment-Theorie oder der Bildwissenschaften verknüpfen lassen. Zucker erweist sich so als ein äußerst ambivalentes Material, das nicht selten einen bittersüßen Nachgeschmack hinterlässt.

Bild: Bittersüß, Würfelzucker mit Zunge.

Spurensuche in Burgund: Vertraute und das Problem ihrer Sichtbarkeit - Dr. phil. Jan Hirschbiegel M. A.

Mittwoch, 20. Jänner um 18.30 Uhr s.t. VORTRAG Unipark Nonntal, EG, Hörsaal 4

Vortragender: Dr. phil. Jan Hirschbiegel, M. A.
(Christian-Albrechts-Universität zu Kiel)

Das Thema zeigte, wie Kunst für unterschiedlichste Zwecke am Hof in Dienst genommen wird: in diesem Fall, um Nähe und die Art von Nähe zum Herrscher zu zeigen. Das war oft genug auch mit politischer Macht verbunden. Im Vortrag war ein Schwerpunkt auf Burgund liegen.

Bild: Prachthandschrift, Burgund.


Eduard Hütter (1880-1967). Architekt und Landeskonservator für Salzburg - Andrea Kopranovic MA 

Mittwoch, 2. Dezember um 18.00 Uhr s. t. Unipark Nonntal, 2. Stock, Seminarraum 2.205

Vortragende: Andrea Kopranovic MA


Eduard Hütter war eine Salzburger Persönlichkeit, tätig als Architekt, Landeskonservator und Gestalter.
Der Vortrag bot Einblick in Biografie und salzburgspezifische Projekte Hütters und basierte somit auf der ersten wissenschaftlichen Aufarbeitung seines Nachlasses.

Vortrag im Rahmen der Vortragsreihe Prima Idea

Bild: Portraitfoto Eduard Hütter vor dem Salzburger Dom, Nov. 1948, fotografiert von Ulrich Hütter, Antiquitäten Walter Höckner Salzburg.


Formen oder Lebensweisen? Die Kulturdebatte der Wiener Moderne im internationalen Kontext - Prof. Dr. Matthias Boeckl

Mittwoch, 11. November um 18.00 Uhr s.t. Unipark Nonntal, 2. Stock, Seminarraum 2.205 

 

Vortragender: Prof. Dr. Matthias Boeckl (Universität für angewandte Kunst Wien) 


Die Ausstellung „Wege der Moderne. Josef Hoffmann, Adolf Loos und die Folgen“ im Wiener MAK 2014 zeigte eine pointierte Gegenüberstellung zweier fundamentaler Denkweisen der Moderne, die auf Industrialisierung und Demokratisierung reagierten.
Der Vortrag untersuchte, welche neuen Kunstbegriffe in Kunst, Architektur und Design damit entwickelt wurden und wie sie in der aktuellen Debatte weiterleben.

Bild: Fassadenstudie zum Haus Rufer, Loos.


Das Markgräfliche Opernhaus Bayreuth - Bedeutung, Bestand, Restaurierungsziele - Prof. Dr. Matthias Staschull 

Mittwoch, 10. Juni um 18.00 Uhr s.t. 

Unipark Nonntal, Seminarraum 2.205,
2. Stock


Vortragender: Prof. Dr. Matthias Staschull (Bayerische Schlösserverwaltung, München)

In der kleinen, eher unbedeutenden Markgrafenstadt Bayreuth entstand auf Initiative einer der bemerkenswertesten Frauengestalten des 18. Jahrhunderts, Wilhelmine von Bayreuth (Schwester des Preußenkönigs Friedrich II.), ein barockes Juwel höfischer Opernbaukunst. 1746 bis 1750 durch Joseph Saint-Pierre gebaut und durch den berühmten Theaterarchitekten Giuseppe Galli da Bibiena ausgestaltet, blieb das Markgräfliche Opernhaus Bayreuth - im Gegensatz zu zahlreichen Bauten dieser Art - weitgehend unzerstört. Aber es sind nutzungsbedingt besonders im 19. und 20. Jahrhundert Schäden an der historischen Substanz entstanden.

Skulpturen, Gemälde und Raumfassung werden nun im Rahmen einer Generalsanierung bis 2017 einer umfassenden Restaurierung und Konservierung unterzogen. Restaurierungsziel ist u. a. eine möglichst weitgehende Freilegung der barocken Raumfarbigkeit, wobei jedoch die Spuren der Nutzung durch die Jahrhunderte nicht grundsätzlich beseitigt werden, sondern als "authentische Zeugnisse" sichtbar bleiben sollen. Das Markgräfliche Opernhaus Bayreuth wurde 2012 in die UNESCO - Liste der Welterbestätten aufgenommen.

Bild: Markgräfisches Opernhaus Bayreuth.


Raffael im Vatikan - Prof. Dr. Arnold Nesselrath 

Rezension zum Vortrag am 12. Mai 2015

Vortragender: Prof. Dr. Arnold Nesselrath

Im gut gefüllten Hörsaal war an diesem Abend für etwa 70 Minuten kein anderes Geräusch zu hören als die sonore Stimme eines außergewöhnlichen Mannes: Professor Doktor Arnold Nesselrath zog uns mit seinem Vortrag in seinen Bann...

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Rezension

Bild: Der Borgobrand, Raffael, 1514.


Die Deckenmalerei von 1579 auf Burg Strechau - Dr. Gudrun Ponn-Lettner

Mittwoch, 11. März um 17.00 Uhr s.t.
Unipark Nonntal, Seminarraum 2.133, 2. Stock
 

Vortragende: Dr. Gudrun Ponn-Lettner 
(Universität Salzburg, Dissertation) 

Die Burg Strechau in der Obersteiermark beherbergt in einem kleinen, niederen Raum ein 1579 datiertes Kunstwerk von hoher Qualität. Die Deckenmalerei präsentiert Bild- und Schriftfelder in fein gearbeiteten Stuckstrukturen und virtuoser Groteskenornamentik. Die Gesamtheit der Techniken bringt ein komplexes protestantisches Programm zum Ausdruck. Die Deckenmalerei blieb in der ursprünglichen Pracht erhalten, da sie in der Zeit der Gegenreformation durch eine eingezogene Decke vor Zugriffen geschützt war. Das Programm wurde nun erstmals vollständig entschlüsselt. 

Vortrag im Rahmen der Vortragsreihe Prima Idea 


Bild: Burg Strechau, zentrale Teilansicht der Decke im ehemaligen Betraum 1579.

Sonstige Veranstaltungen

"Geh-Spräch" am 10. Dezember 2023

Sonntag, 10. Dezember 2023 um 10.00 Uhr
Treffpunkt: Skulpturenpark Würth, Arenbergstraße 10

Die Teilnahme ist kostenlos!

Bild: Stuhl, Magdalena Jetelová, 2000, Skulpturpark Würth, Foto by
 Eweht, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons, aufgerufen am 09.10.2023.

"Geh-Spräch" am 12. November 2023

Sonntag, 12. November 2023 um 10.00 Uhr
Treffpunkt: Schloss Kleßheim, Stiege zum Schloss, 5071 Wals-Siezenheim

Die Teilnahme ist kostenlos!

Bild: Schloss Kleßheim, Gakuro, 2006, Foto,
CC BY-SA 3.0, via  Wikimedia Commons, aufgerufen am 09.10.2023.

"Geh-Spräch" am 18. Juni 2023

Sonntag, 18. Juni 2023 um 11.00 Uhr
Treffpunkt: Schlosshof,
 Schloss Hellbrunn, Fürstenweg 37, 5020 Salzburg

Thema: Park und Volkskundemuseum Hellbrunn
Die Teilnahme ist kostenlos!


Bild: Schlossanlage Hellbrunn, Pedro J. Pacheco, Wikimedia Commons, aufgerufen am 07.03.2023.

"Geh-Spräch" am 07. Mai 2023

Sonntag, 07. Mai 2023 um 11.00 Uhr
Treffpunkt: Pegasusbrunnen, Mirabellgarten,
Mirabellplatz 3, 5020 Salzburg


Thema: Zwergerlgarten
Die Teilnahme ist kostenlos!

Bild:  ManfredK, Zwerg 18 mit Stachelarmband, Mirabellgarten, Zwergerlgarten, Salzburg,  Wikimedia Commons, aufgerufen am 07.03.2023.


"Geh-Spräch" am 26. März 2023

Sonntag, 26. März 2023 um 11.00 Uhr
Treffpunkt: Waagplatz 1, 5020 Salzburg


Thema: Judengasse/Waagplatz
Die Teilnahme ist kostenlos!


Bild: Waagplatz, JoJan via Wikimedia Commons, aufgerufen am 07.03.2023.

Jahreshaupt-versammlung 2023

Dienstag, 14. März 2023 um 17.45 Uhr
Unipark Nonntal, 2. Stock, SR 2.138


Tagesordnung:
1. Begrüßung und Feststellung der Beschlussfähigkeit
2. Genehmigung der Tagesordnung
3. Finanz- und Tätigkeitsbericht des Vorstands über das Jahr 2022
4. Bericht der Rechnungsprüfer
5. Entlastung des Vorstandes
6. Vorschau auf das Programm für das kommende Vereinsjahr
7. Allfälliges

Einladung

Bild:  Marissa Grootes auf Unsplash, aufgerufen am 07.03.2023. 

"Geh-Spräch" am 25. November 2022

Freitag, 25. November 2022 um 10.00 Uhr

Treffpunkt: Heimatwerk, Residenzplatz 9, 5020 Salzburg

Thema: Umwickelte Bäume - Landart für "Orange the World"

 
Mit Karin Wimmeder
(Salzburger Künstlerin)
 

Die 16-tägige weltweite Aktion Orange the World nahmen die Soroptimistinnen-Clubs in Salzburg zum Anlass für eine LandArt-Installation, um ein kräftiges Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen.
Das Umwickeln deutete die Künstlerin als eine umsorgende und behütende Geste und machte darauf aufmerksam, dass es großen Handlungsbedarf auf allen Ebenen für die Verbesserung von Rechten für Frauen in unserer Gesellschaft gibt.

Karin Wimmeder und ihre LandArt-Projekten


Plakat

Bild: Logo, Kampagne "Orange the World - Stoppt Gewalt an Frauen", 2020. 

"Geh-Spräch" am 12. Juni 2022

Sonntag, 12. Juni 2022 um 10.00

Treffpunkt:
 

Goldene Kugel am Kapitelplatz


Thema: "Kapitelplatz"

Mit den Gehsprächen sind wir in sicherer Atmosphäre - an der frischen Luft - unterwegs in Sachen Kunst und Kunstgeschichte. Vom Kapitelplatz ausgehend wollen wir uns mit dem historischen und zeitgenössischen Kunstgeschehen auseinandersetzen.


Bild: Goldene Kugel am Kapitelplatz, https://born4travel.de/travel/alpen/box_2/IMG_0439.jpg, 08.03.2022.
 

Jahreshaupt-versammlung 2022

Dienstag, 15. März 2022 um 17.15 Uhr

Treffpunkt Unipark Nonntal,
2. Stock, SR 2.138
 

"Geh-Spräch" am 09. Januar 2022

Sonntag, 09. Januar 2022 um 10.00

Treffpunkt:
 

Dreifaltigkeitskirche,  Dreifaltigkeitsgasse 13, 5020 Salzburg; Haupteingang


Thema "Makartplatz und Mirabellpark. Tony Cragg und das barocke Ambiente."


Unsere "Geh-Spräche" fanden immer im Rahmen der derzeitigen Corona-Bestimmungen statt.

Bild: Der Mirabellgarten im Winter, Maria Stummvoll, https://www.sn.at/P1230786.JPG/1280x/62.476.864, 13.12.2018.
 


"Geh-Spräch" am 14. November 2021

Sonntag, 14. November 2021 um 10.00

Treffpunkt:
 

Schlosspark Hellbrunn, Fürstenweg 37,
5020 Salzburg; beim steinernen Hund - Orangerie


Thema: "Die Skulpturen Hans Kupelwiesers"


Unsere "Geh-Spräche" fanden immer im Rahmen der derzeitigen Corona-Bestimmungen statt.

Bild: Schloss Hellbrunn, Rafa Esteve, 21.08.2018.

"Geh-Spräch" am 06. Juni 2021

Sonntag, 06. Juni 2021 um 14.00

Treffpunkt:
 

Schloss Hellbrunn, Fürstenweg 37,
5020 Salzburg; bei der großen Treppe

 

Programmpunkt für diesen Sonntag war:
Marianne Ewaldt, eine Salzburger Künstlerin, wird mit uns zu ihrem Blumen-Labyrinth im Park gehen und uns einige interessante Aspekte zu Labyrinthe erörtern. 


Unsere "Geh-Spräche" fanden immer im Rahmen der derzeitigen Corona-Bestimmungen statt.

Bild: Schloss Hellbrunn, Rafa Esteve, 21.08.2018.

"Geh-Spräch" am 02. Mai 2021

Sonntag, 02. Mai 2021 um 14.00
Schloss Hellbrunn, Fürstenweg 37,
 5020 Salzburg

Treffpunkt:
bei der großen Treppe

Liebe Freunde der Kunstgeschichte! 


Nachdem wir unsere Vorträge, Führungen und Exkursionen auf das Wintersemester 2021 verschieben mussten, initiieren wir ein neues Format, damit wir weiterhin in Kontakt bleiben können!

Wir dürfen euch herzlich unsere "Geh-Spräche" vorstellen!

Diese finden jeden 1. Sonntag im Monat statt.
Mit einem heißen Becher Kaffee schlendern wir gemeinsam  durch den wunderschönen Park von Schloss Hellbrunn. So können wir uns auch in diesen schwierigen Zeiten über die Kunstgeschichte austauschen!

Unsere "Geh-Spräche" fanden immer im Rahmen der derzeitigen Corona-Bestimmungen statt.


Bild: Schloss Hellbrunn, Rafa Esteve, 21.08.2018.

Jahreshauptversammlung 2021

Dienstag, 16. März 2021 um 18.30
Online: Webex

(Link wurde per Mail an alle Mitglieder versendet)

Einladung & Tagesordnung 

START 2019 - Fest zum Jahresauftakt

17. Jänner 2019 um 11.00
Unipark Nonntal, 2. Stock, im Bereich des Seminarraums 2.133


Das heurige Auftaktsfest war wieder sehr gut besucht. Besonders erfreulich waren die vielen Absolvent*innen, die mit Musik und Urkunden geehrt wurden.

Ein toller Start ins neue Studienjahr: viele Absolvent*innen wurden für den Bachelor- oder Masterabschluss geehrt, den musikalischen Rahmen bestritt wieder Cecilio Perera mit einigen fulminanten Darbietungen.

Ganz großer Dank an all die fleißigen Mitwirkenden, die für einen reibungslosen Ablauf gesorgt haben!

Programm 


START 2018 - Fest zum Jahresauftakt

17. Jänner 2018 um 13.00
Unipark Nonntal, 2. Stock, im Bereich des Seminarraums 2.133

Ein Fest für die Sinne war unser heuriger Jahresauftakt! Interessante Kurzvorträge und Spiele wechselten einander ab und sorgten für
Kurzweil. Die akademische Feier für unsere Absolvent*innen war ein musiklischer Hochgenuss durch  Cecilio Perera, der uns mit seiner Gitarre virtuos und fröhlich  in seinen Bann zog. Ganz besonderes Vergnügen bereiteten uns die Darbietungen der "Ersties", deren Reenactments so präzise waren, dass das Publikum sehr schnell die richtige Lösung fand.

Mit diesem neuen Format hatten wir einen gelungenen Start in das neue Jahr -
herzlichen Dank an alle Mitwirkenden!

Programm
Hier ein paar Impressionen!

Bild: Eröffnung der Feier "START 2018, Hubert Auer, Unipark Salzburg 2018 

Akademische Feier & Weihnachtsfeier 2016

Mittwoch, 14. Dezember 2016 um 12.00
Unipark Nonntal, 2. Stock, Seminarraum 2.133

Wir halten eine kleine akademische Feier für die Bachelor-und Masterabsolvent*innen des Jahres 2016 ab. Einen Höhepunkt bildet die Geldpreisverlosung für die Absolvent*innen unter 27, die auch Vereinsmitglieder sind. Ein musikalisches Programm begleitet dabei die kurzen Ansprachen und die Überreichung unserer Urkunden.

Wir kombinieren dieses Fest ab 13:00 Uhr mit der Weihnachtsfeier im Unipark Nonntal, 2. Stock, Gangbereich Diathek.

Einladung 

Einladung zur Buchpräsentation: Kunststandort Salzburg. 32 Kunstwerke auf Straßen und Plätzen.

Dienstag, 16. Juni 2015 um 19.00 Uhr 

Bibliothek, Leselounge
Unipark Nonntal, Erzabt-Klotz-Strasse 1, 5020 Salzburg 

 

Anhand einer Auswahl von 32 Kunstwerken auf Straßen und Plätzen laden wir Sie herzlich ein, mit uns auf Entdeckungsreise zu gehen: hinzusehen, nicht nur unbewusst zu registrieren, sondern bewusst wahrzunehmen. Die Texte, verfasst von Studierenden der Kunstgeschichte, machen auf Besonderheiten aufmerksam und regen an, Alt-Bekanntes immer wieder aufs Neue ästhetisch zu erleben und inhaltlich auszuloten. 


Autor*innen: Friederike Aspernig, Gudrun Ball, Julia Bischoff, Daniela Carollo, Kathrin Gögele, Laura Hähnel, Christina Huemer, Sandra Kobel, Sophie Leimgruber, Andrea Löbmann, Margarita Meindl, Sebastian Redlich, Tanja von Schilling.

Über Ihr Kommen freuen sich die Herausgeberinnen Andrea Gottdang und Ingonda Hannesschläger, Fotograf Hubert Auer, Dennis de Kort (Artbook Verlag) und der Verein der Freunde der Kunstgeschichte.

Einladung
 
Bild: Titelbild Buch "Kunststandort Salzburg"
 

Jubiläumsfeier - 25 Jahre Verein Freunde der Kunstgeschichte

Donnerstag, 16. April 2015 von 15.00 – 18.00 Uhr
Unipark Nonntal, Dachterrasse (SR 4.102)


25 Jahre Verein Freunde der Kunstgeschichte an der Universität Salzburg – das ist doch ein Anlass zum Feiern! Beim geselligen Beisammensein möchten wir den Gründer und die Gründungsmitglieder ehren und die langjährigen und neuen Mitglieder können einander kennenlernen.

Einladung